1992–1999
Die ersten Jahre von Coro de Angeles
Organisation und Verwaltung der Vorschule Coro de Angeles lagen seitdem
in der Hand von Frauen aus dem Stadtteil. Allen voran Doña Olga. Sie war
die treibende Kraft, von der die Idee zur Gründung dieser Vorschule ausging.
Die seinerzeit fünf an der Schule tätigen Lehrerinnen lebten selbst im Stadtteil
Bartolomé. Neben dem Unterricht, der im Allgemeinen montags bis freitags
von 8 bis 12 Uhr stattfand, wurde unregelmäßig auch ein Mittagessen
angeboten.

Es gab vom nicaraguanischen
Staat „granos
basicos“, das heißt es
wurden Reis, Bohnen,
Zucker und Öl zur Verköstigung
der Kinder
zur Verfügung gestellt.
Aufgrund der Tatsache,
dass die Schule von
Beginn an „nicht-staatlich“
betrieben wurde,
bekam sie allerdings
keine finanzielle Unterstützung
seitens
des Erziehungsministeriums,
obwohl die
Vorschule in Spitzenzeiten bis zu 140 Kinder aus dem Stadtteil Bartolomé
sowie den umliegenden Stadtteilen aufnahm.
Anfangs wurden drei Vorschulklassen eingerichtet. Obwohl die dritte Vor
schulklasse in die Verantwortlichkeit des Erziehungsministeriums fiel – die
beiden ersten Vorschulklassen gelten offiziell als „kommunale“ Aufgabe
– kam das Ministerium dem Drängen nach einer Finanzierung der Schule
nicht nach. Als Argument führte man unter anderem an, dass die als Erzieher/
innen beziehungsweise Lehrer/innen tätigen Personen keine entsprechende
Ausbildung vorzuweisen hätten.