Wir helfen behinderten Kindern in Nicaragua – Warum?


In Nicaragua – einem der ärmsten Länder des amerikanischen Kontinents – ist der Kampf um ausreichende Bildung für alle kein leichtes Unterfangen. Denn Bildung für alle heißt auch: Integration schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher mit und ohne Behinderung. Gerade Kinder mit Behinderung dürfen nicht ausgeschlossen werden, sie bedürfen besonderer Förderung.

Ein Aufenthalt in Nicaragua 2008 hat uns, den Initiatoren von Tortuga e.V., vor Augen geführt: Eine angemessene (vor)schulische Förderung behinderter Kinder ist nicht gewährleistet. Zwar haben alle Kinder ein Recht auf Bildung vom Vorschulalter an. Doch behinderten Kindern und Jugendlichen fehlt oft schon der Zugang zu Bildung, wenn ein Transport zur Schule nicht gewährleistet ist oder Eltern sie oftmals aus Scham nicht zur Schule schicken. Dort mangelt es in aller Regel an speziell ausgebildetem Personal und behindertengerechter Umgebung.

Hier wollen wir mit dem Projekt Tortuga gegensteuern und haben uns vorgenommen, an der Vor- und Grundschule Coro de Angeles in Granada / Nicaragua ein Pilotprojekt zur integrativen Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung zu initiieren.

Unser Projekt

Gemeinsamer Unterricht …

Die Vor- und Grundschule Coro de Angeles ist ein Projekt der Städtepartnerschaft Frankfurt-Granada. Die Situation an der Schule haben wir mit eigenen Augen gesehen, mit den Verantwortlichen haben wir gesprochen. Zwar hat man dort Kinder mit Behinderungen aufgenommen, aber es gibt keine ausgebildeten Förderschullehrer/ innen. Hier wollen wir aktiv werden.
 
… an der Vor- und Grundschule Coro de Angeles

 
Integrativer Unterricht und gezielte individuelle Förderung (Einzelbetreuung) ist unser Ziel. Ebenso die Beratung, Unterstützung und Weiterqualifikation des vorhandenen Lehrpersonals. Den Grundbedarf an spezifischen Hilfsmitteln und Fördermaterialien für Kinder mit Behinderungen wollen wir ermitteln und nach Maßgabe unserer Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Dazu entsenden wir als erstes eine qualifizierte, Spanisch sprechende Fachkraft an diese Einrichtung. Aufsuchende Elternarbeit soll ebenso dazugehören wie eine Bestandsaufnahme zur Situation schulpflichtiger behinderter Kinder im Department Granada.

Dabei entwickeln wir notwendige Schritte gemeinsam mit den Betroffenen. Letztlich mit der Absicht, uns aus dieser Arbeit wieder zurückzuziehen. Denn eine angemessene integrative Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung gehört in die Verantwortung des öffentlichen Schulsystems Nicaraguas.